Der Preis der Erhabenheit





Die glanzvolle persische Zivilisation hat viele Facetten. In der Nacht zum 27. Februar 2017 wurde die Welt Zeuge von gleich mehreren. Nicht, dass es missverstanden wird: Es soll nicht heißen, dass die persische Zivilisation keine Probleme hätte und keine "Eingeschränkten" beherbergte. So wie es in anderen Ländern und Kulturen sehr eingeschränkte Menschen und Kreaturen gibt, gibt es im Iran und in den umgebenden Nachbarstaaten, die zu kulturellen Grenzen Irans zählen, ebenfalls unzugängliche Zeitgenoßen. Ein Teil dessen, die Mullah-Kaste, wurde mit der Hilfe des Westens an die Macht geputscht und hält seit 1979 das Land besetzt, was gleichzeitig der Grund dafür ist, weshalb sich die westliche Presse an düstere Bilder aus dem besetzten Iran ergötzen kann. Aber weder Mullahs noch ihre Anhänger sind der Stereotyp des Persers. So wie der Neonazi nicht der Stereotyp eines Deutschen ist.

Es ist etwas anderes, aus der amerikanischen Mittel- bzw. Oberschicht zu entstammen und die besten Möglichkeiten zu erhalten, um Karriere zu machen, als aus einem Land zu kommen, dem zumindest in den letzten Jahrhunderten der Westen mit allen erdenklichen Mitteln zu stoppen versuchte. Und dann noch erfolgreicher zu werden als die allermeisten Amerikaner. Genauer genommen sind 43% der leitenden Positionen der NASA, 21% der Mitglieder von American Mathematical Society, 14 % der Ärzte, 17 % der Informatiker und 11% aller Professoren in den Hochschulen der Vereinigten Staaten von Amerika Perser. Die Forbes schrieb vor kurzem, dass die iranische Communiity die mächtigste in Sillycon Valley sei und niemand hat eine genaue Statistik darüber, wie viele Perser in den Vorständen der weltweit größten Konzernen agieren. Dass ein dümmlicher Mensch, der es aus noch dümmeren Gründen zum Präsidenten geschafft hat, gerade dieses Volk auf seine so genannte Terrorliste setzt, ist nicht nur ein schlechter Scherz, sondern eine derbe Majestätsbeleidigung.

Nun verweigert ein iranischer Regisseur, der unter all den Ländern zum zweiten Mal den Oscar im "Feindesland" gewinnt, die Einreise in die Vereinigten Staaten, weil er sich zu Recht über dieses despektierliche Wild-West-Verhalten empört. Dass die Iraner an seiner Stelle zwei unheimlich erfolgreiche Vorbilder zu der Verleihung sendeten, ist nicht nur ein Signal und ein Fingerzeig auf ihre Erlesenheit, sondern auch eine große Lektion für all diejenigen, die sich an der Verklärung der iranischen Zivilisation ihre unreinen Zähne ausbeißen.

Am 20.03.2017 ist es wieder einmal soweit. Der Frühling zieht wieder ein und mit ihm das persische Neujahresfest "Nowrooz". Am letzten Dienstagabend vor dem iranischen neujahresfest feiert die gesamte Region bis hin zu den Grenzen Chinas den persischen "Aschermittwoch". Bei diesem Fest springen traditionell jung und alt übers Feuer, um ihre Lebensenergie zu erneuern. Da wir nun kurz vor diesem Ereignis stehen, möge diese Schelte in Hollywood das Neujahresgeschenk für all die Menschen sein, die sich unabhängig von Nationalität und Rasse der persichen Kultur und Zivilisation nah fühlen.


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